Technische Daten :

Objektivart : Festbrennweite
Brennweitenbereich : 85mm
Offenblende : 1:1,4
Kleinste Blende : 1:16
Naheinstellungsgrenze : 85 cm
Filterdurchmesser : 77 mm
Gewicht : 719 g
Abmessungen : 85 mm (Durchmesser) / ca. 88 mm (Länge ohne Streulichtblende)
Fokus : HSM
Bildstabilisator : Nein

Ungefährer Strassen-Preis : ca. 750 € (Stand 2019)

Im Lieferumfang ist das Festbrennweiten-Objektiv mit den beiden Objektivabdeckungen, dazu noch die passende Streulichtblende (LH850-03), einen Köcher und  ein Streulichtblendenadapter (HA850-02)

Bild 01 – Freistellungskünstler
Bild 02 – Lieferumfang
Bild 03 – Mit Streulichtblende
Bild 04 – An APS-C Kamera ohne Streulichtblende
Bild 05 – An APS-C Kamera mit Streulichtblende samt Verlängerungsadapter (wegen dem Cropfaktor, bzw. kleinerem Bildsensor)

Mein persönlicher Erfahrungsbericht  :

Ein sehr lichtstarkes Objektiv um dieser Brennweite herum brannte mir vor einiger Zeit schon länger unter den Nägeln !

Da ich mich oft bei privaten Feierlichkeiten auch in der Portraitfotografie übte, kam ich bisher mit meinem damaligen Canon 50mm 1,4´ er ganz gut hin weil es sehr lichtstark ist und bei miesen Licht-bedingungen seine Vorteile recht gut ausspielen konnte.

Abstriche musste ich hierbei immer ein wenig bei der Schärfe machen da das 50-1,4´er bei Offenblende nicht grad als Schärfekünstler bekannt ist und doch sehr weich abbildet.

Die nächste Grösse war dann mein Canon EF 100mm 2,8´ er womit man manchmal noch das ein oder andere Bild bei Offenblende machen konnte, die Ausschussware war aber hierbei etwas höher da das Licht meist schon zu schwach und schlecht war….es fehlte halt an mehr “Offenblende”.

Durch die längere Brennweite gelang mir aber noch eher das “unbemerkte” Portrait da man die Per-sonen aus grösserer Distanz ablichten konnte.
Also habe ich mir vor einigen Jahren (zu dieser Zeit) alle Objektive die in diesem Brennweitenbereich in Frage kamen angeschaut und sämtliche Testberichte, Beispielbilder und Video die es im Web gab auch durchgelesen und angeschaut.

Mein Interesse für das Sigma 85mm 1:1,4 wurde geweckt !

Möchte jetzt auch nicht auf die Einzelheiten aus diesen ganzen Tests eingehen was das eine Objektiv vielleicht besser konnte und das andere Objektiv vielleicht nicht.
Letztendlich habe ich mich zu der Zeit für das Sigma entschieden weil ich mit dem 150´er Makro-Objektiv von Sigma auch sehr gute Erfahrungen gemacht hatte.

Was mich dann am meisten überraschte :

Es ist definitiv auch bei 1,4´er Offenblende sehr gut zu gebrauchen, ganz anders als bei meinem 50mm von Canon !

Von der Abbildungsleistung bei Offenblende (was Schärfe und Kontrast angeht) war ich wirklich über-rascht und die vorher gelesenen Testberichte konnte ich somit nur bestätigen.

Das Bokeh ist für mich dabei als sehr angenehm zu bezeichnen. Der Autofokus (HSM) ist sehr schnell und leise, anders kann ich das nicht sagen.

Auch die Trefferquote des anvisierten Motives sitzt einwandfrei, bei meinen damaligen aktuellen Canon-Kameras (5DMKII und 70D) brauchte ich auch keine Feinjustierung für den Front- oder Backfokus vor-zunehmen (bei meinen aktuellen Kameras übrigens auch nicht).

Durch die längere Brennweite kann man mehr Abstand zum Motiv einhalten und wirkt beim Foto-grafieren nicht zu aufdringlich.

Die extrem kurze und knappe Schärfentiefe bei Offenblende ist im Vergleich zum 50mm Objektiv bei gleicher Offenblende schon deutlich extremer und man sollte bei z.B. reinen Kopfportraits ruhig schon etwas abblenden damit nicht nur die Augen scharf sind sondern auch die Nasenspitze 🙂

Ein Beispiel :

Aufnahmedistanz zum Gesicht einer Person bei 2 m Entfernung und Offenblende :

Bei 50mm – ca. 13 cm Schärfentiefe
Bei 85mm – ca. 4,5 cm Schärfentiefe

Geht man wegen der längeren Brennweite nun weiter zurück und macht aus 3 m Entfernung das Bild, hat man mit ca. 10 cm immer noch weniger Schärfentiefe als mit dem 50´er auf 2 m Entfernung !!!

Man sieht also das es mit diesem Objektiv auf der genannten Distanz nicht grad einfach ist zu entschei-den wohin man den Fokus setzt, bzw. man einen korrekten oder richtigen Fokuspunkt trifft, das muss und sollte gut überlegt sein (bei Kopfportraits sind es zumindest ja meist die Augen).

Der grosse Vorteil bei dieser extrem knappen Schärfezone sind natürlich die Freistellungsmöglichkeiten.

Zum Beispiel lässt sich eine schöne Pflanze oder Blüte damit sehr gut vor einem  unruhigen Hintergrund freistellen.

Die Nahgrenze ist mit ca. 85cm bei diesem Objektivart also normal zu bezeichnen.

Hier nochmal stichpunktartig die Vor- und Nachteile auf einem Blick.

Vorteile :

– sehr lichtstark und bei schlechten Lichtbedingungen sehr empfehlenswert
– eine sehr gute Offenblendtauglichkeit (bildet relativ scharf ab)
– extrem knappe Schärfentiefe was eine sehr gute Freistellung ermöglicht

Nachteile :

– die Nahgrenze dürfte etwas kürzer sein
– trotz der relativ kompakten Bauweise nicht ganz so leicht (viel Glas)

Mein FAZIT :

Das Objektiv war sein Geld wert und bekommt von mir eine “dicke” Empfehlung !
Bin mit diesem Objektiv sehr zufrieden, auf Feierlichkeiten und Events kommt es oft mit meinen anderen “typischen” Portraitlinsen zum Einsatz.